Kredit für Gewerbetreibende

Kredit für Gewerbetreibende – einfach zu erhalten?

Gerwerbetreibende kommen oftmals in die Situation, dass finanzielle Engpässe kurzfristig überbrückt werden müssen. Als Unternehmer ist es nicht möglich, genaue Prognosen über die wirtschaftliche Entwicklung zu geben. Für unvorhergesehene Aufträge, Zahlungsverpflichtungen oder aber auch ausstehende Forderungen gegenüber Kunden müssen dann schnell finanzielle Mittel erworben werden. Meist haben Kredite für Gewerbetreibende aber nur eine kurze Laufzeit – 3 Monate sind durchweg üblich. Um einen Kredit zu erhalten, muss der Antragsteller jedoch über ausreichend Bonität verfügen.

Zu allem Überfluss sind die Prüfungen auch deutlich umständlicher als bei Privatpersonen. Dies liegt daran, dass Gewerbetreibende kein regelmäßiges und planbares Einkommen besitzen. Insofern müssen umfangreiche Unterlagen vorgelegt werden, die dann von der Bank geprüft werden. Zum einen ist dies die Einkommenssteuererklärung, welche die Gewinnsituation des Gewerbetreibenden präsentiert, zum anderen jedoch kann die Bank auch das private Rechnungswesen fordern, bei dem alle Geschäftsvorfälle angegeben sind.

Auch hier kann der Jahresabschluss des Unternehmers einen guten Überblick über die wirtschaftliche Situation verschaffen und damit auch über die Bonität des Kreditnehmers. Daneben folgt eine BWA (betriebswirtschaftliche Analyse), die weiteren Aufschluss über die finanzielle Situation geben soll. Grundsätzlich ist die Ausfallwahrscheinlichkeit bei Gewerbetreibenden höher als bei privaten Kreditnehmern. Deshalb fallen auch die Zinsen höher aus. Bank sichern sich vor dem Risiko des Ausfalls mit pauschalen Zinssaufschlägen ab. Dies muss jedoch in keinem Fall heißen, dass ein Kredit für Gewerbetreibende auch teuer sein muss.

Kreditangebote vorab vergleichen

Es sollte daher ein genauer Vergleich aller Kreditangebote durchgeführt werden. Aufgrund der Vielzahl von Banken herrscht ein scharfer Wettbewerb, der den Preis für einen Kredit (Zinsen) stark sinken lässt und Verhandlungsspielraum für den Antragsteller bietet. Für einen prägnanten und korrekten Vergleich muss der effektive Jahreszins herangezogen werden. Die Zinshöhe kann bei den verschiedenen Banken durchweg stark abweichen. Nur der effektive Jahreszins ist ein verwendbarer Vergleichswert.

Beispielsweise haben manche Banken eine unterjährige Verzinsung. Der Zinssatz ist dann auf den ersten Blick zwar niedrig, auf den zweiten Blick jedoch fällt auf, dass die Summe der Zinszahlungen höher ausfällt und der Kredit möglicherweise teurer ist. Die Höhe des Zinssatzes hängt von verschiedenen Faktoren ab. So spielt die Bonität eine Rolle aber auch die Höhe des Kredites sowie die Laufzeit. Wer beispielsweise in Zeiten niedriger Zinsen (expansive Zentralbankpolitik) einen kurzfristigen Kredit abschließt, kann von den niedrigen Zinsen profitieren und viel Geld sparen. Für Gewerbetreibende ist es durchaus sinnvoll, im Kreditvertrag das Recht auf Sondertilgungen zu vereinbaren.

Die Rückzahlungsmodalitäten

Hierbei kann der Kredit – je nach Einkommenssituation – beliebig getilgt werden. Sehr vorteilhaft für Unternehmer, die ihre Auftragslage nie genau vorhersehen können. Weiterhin kann eine Komplettablösung des Kredites ohne Strafzahlung sehr interessant sein. In einer guten wirtschaftlichen Lage, kann der Unternehmer dann den möglicherweise teuren Kredit schnell ablösen und viel Geld sparen. Dies richtet sich aber nach den persönlichen Wünschen.

Besonders interessant können für Gewerbetreibende auch die Kredite von der KfW sein. Eine Kreditanstalt, bei der Kredite staatlich gefördert werden. Somit sind auch die Zinsen deutlich niedriger als bei privaten Anbietern. Allerdings kann ein Kontakt zur KfW in aller Regel nur über die Hausbanken oder Sparkassen aufgenommen werden.