Kredit für Studenten ohne Einkommen

Studenten haben niemals Geld – so die allgemeine Meinung. Was sich im ersten Moment wie eine Floskel anhört, ist in der Realität durchaus an der Tagesordnung. Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) eröffnet in Deutschland vielen jungen Menschen die Möglichkeit, trotz eines fehlenden finanziellen Rückhalts ein Studium zu beginnen. Aus den verschiedensten Gründen wird diese Förderung jedoch oft nicht in der Höhe gewährt, die für die Studierenden notwendig wäre. BAföG wird beispielsweise abhängig vom Einkommen der Eltern berechnet, ohne jedoch in vollem Umfang auf besondere Lebensumstände (z.B. Kreditrückzahlungen oder eigene Weiterbildungen der Eltern) einzugehen. Daher ist es vielen Eltern nicht möglich, ihre Kinder in der notwendigen Höhe zu unterstützen.

Gibt es keine anderen Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung, ist der Gedanke an einen Kredit schnell in den Mittelpunkt der Überlegungen gerückt. Unterscheiden sollte man dabei kurzfristige finanzielle Engpässe oder ein nachhaltig fehlendes Einkommen.

Für eine kurzfristige Lösung sollte bedacht werden, dass Kredite im Allgemeinen nach Risikokriterien vergeben werden. Da Studenten kein festes Einkommen und meist auch keine weitergehenden Sicherheiten vorweisen können, wird die Gewährung eines Kredites oft teuer – jährliche Zinssätze von 10 % und mehr sind keine Seltenheit. Als Alternativen zu einem Bankkredit kann beispielsweise eine Kreditkarte für Studierende genutzt werden. Im Gegensatz zum klassischen Kredit steht der verfügbare Kreditrahmen jederzeit zur Verfügung und Kosten entstehen nut für die Zeiträume, in denen ein Darlehen tatsächlich genutzt wird.

Fehlt eine langfristige, regelmäßige Unterstützung, gibt es andere Möglichkeiten. Neben vielen Sparkassen und anderen Kreditinstituten bietet beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ein Programm für Studentenkredite an, das wesentlich günstiger als der Großteil der Angebote der Hausbanken ist. Mit Zinssätzen zwischen 3,1 und 4,3 % kann damit eine Finanzierung von 100 – 650 Euro monatlich einkommen- und elternunabhängig realisiert werden. Dabei ist eine Höchstförderdauer von 14 Semestern möglich.

Die Banken berücksichtigen bei diesen speziellen Studentkrediten die aktuelle Situation der Studierenden und verlangen daher keine zusätzlichen Sicherheiten. Die Lage am deutschen Arbeitsmarkt ist für Fachkräfte aktuell aussichtsreich, so dass die Kreditnehmer als zukünftige Magister, Master oder Bachelors eine sehr gute Chance haben, nach Abschluss des Studiums einen gut bezahlten Job zu bekommen. Dies spiegelt sich dann in den günstigen Konditionen des Kredites wieder.

Ein weiterer Pluspunkt dieser Angebote sind die Rückzahlungsbedingungen. Der Kredit muss nicht sofort nach Abschluss des Studiums zurückgezahlt werden und es kann eine lange Rückzahlungsdauer vereinbart werden, um niedrige monatliche Raten zu erreichen. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass eine langfristige Rückzahlung wegen der anfallenden jährlichen Zinsen teurer wird als eine schnelle Begleichung.

So wird beispielsweise für die Förderung eine Bachelor-Studiums mit 300 Euro monatlich über 3 Jahre eine Gesamtsumme von 10.800 Euro an den Studenten ausgeschüttet. Beginnt er nun nach 18 Monaten mit der Rückzahlung des Kredites, ist die Gesamtsumme bei einer Rate von 100 Euro und einem angenommenen Zinssatz von 3,32 % nach 129 Raten abgezahlt.

Werden für die Rückzahlung mit identischen Werten 200 Euro eingesetzt, ist bereits nach 59 Raten alles beglichen.

Während also mit einer Rate von 100 Euro gesamt ca. 12.900 Euro getilgt werden müssen, sind es bei 200 Euro etwa 11.800 Euro. Eine schnelle Rückzahlung kann also, zusätzlich zu den sehr günstigen Konditionen des Kredites, nochmals Geld sparen.